Für Feuerwehrler steht das Wir über dem Ich

Respekt von Landrat Kneidinger für 25 beziehungsweise 40 Jahre aktiven Dienst im Ehrenamt – Drei Sonderauszeichnungen

Fürstenzell. Als „Helden des Alltags“ sieht Raimund Kneidinger die Aktiven der freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Passau. Bei der Verleihung der staatlichen Ehrenzeichen für 25 beziehungsweise 40 Dienstjahre als Aktive im Ehrenamt verwies der Landrat auf die spürbare Überzeugung der ausgezeichneten Feuerwehrkräfte, „das Wir ist wichtiger als das Ich.“ Die Vorbildrolle der langjährigen Aktiv-Posten in den Wehren hob Kreisbrandrat Josef Ascher hervor. „Wir sind stolz auf euch“, bekundete Fürstenzells Bürgermeister Manfred Hammer.

Als würdigen Rahmen für den Festakt hatten die Verantwortlichen den Festsaal des ehemaligen Klosters Fürstenzell auserwählt, wo die Trachtenkapelle Fürstenzell unter Leitung von Gerhard Edlbauer für die Uniformträger aus der Blaulichtfamilie aufspielten und am Ende die Bayernhymne anstimmten. Für die Überlassung der besonderen Räumlichkeiten richtete Bürgermeister Hammer ein Dankeschön an die Hausherrin und Miteigentümerin der Klosteranlage, Gudrun Seegerer, die „Feuer und Flamme“ für alle möglichen Veranstaltungen in diesem einzigartigen Ambiente sei, wo inzwischen auch Hochzeiten abgehalten würden.

Als „Freudentag für die Gesellschaft, das Gemeinwohl und die Bürger“ wertete das Marktoberhaupt den Anlass der Ehrung vieler Feuerwehrleute – verbunden mit der Freude, „dass es euch gibt“. Diese öffentliche Würdigung des Einsatzes erachtete Hammer als sehr wichtig, denn die zu Ehrenden seien Vorbilder, um andere für das Engagement in der Feuerwehr zu motivieren. Gerade bei Naturkatastrophen in der jüngsten Vergangenheit habe es sich bewährt, dass es in der Marktgemeinde gleich acht Feuerwehren gibt.

Von einem „Festtag für Fürstenzell“ sprach Landrat Kneidinger. Er verwies auf die Änderungen im Feuerwehrwesen mit einer Verfünffachung der technischen Hilfeleistungen gegenüber den Brandeinsätzen, wodurch deutlich werde: „Unsere Feuerwehren werden immer mehr zu Alleskönnern in einer immer komplizierteren Welt.“ Er fügte voller Respekt hinzu: „Und das im Ehrenamt.“ Dieses Engagement gehe sogar soweit, dass es Existenzen schütze, ja Leib und Leben bewahre. Ehrenamt rettet und löscht nach Kneidingers Worten, es betreut zudem die Jugend, schafft Vorbilder im Sport und in der Kultur, pflegt Traditionen und schafft immer wieder Neues.

„Das Ehrenamt ist der Motor unserer Gesellschaft“, unterstrich der Landrat. Es sei keine Momentaufnahme, keine Aktion für den Augenblick, sondern eine Lebenseinstellung – „und eine Lebensaufgabe“. Mit den von Innenminister Joachim Hermann verliehenen staatlichen Ehrenkreuzen werde das Freizeitopfer der Feuerwehr-Aktiven sowohl für die Vorbereitung auf Einsätze als auch für die Einsätze selbst gewürdigt, stellte Kneidinger fest, der sich auch an alle anwesenden Lebenspartnerinnen und -partner der ausgezeichneten Personen wandte, deren Verständnis er dankbar anerkannte. „So ist es auch ihre Medaille, die heute verliehen wird“, sagte der Landrat.

Namens des Feuerwehrbands auf Landkreis-, Bezirks- und Landesebene machte Kreisbrandrat Ascher auf drei zusätzliche Ehrungen für besondere Verdienste innerhalb der Feuerwehr Kleingern aufmerksam. Karl-Heinz Stockinger bekam die Ehrenmedaille in Silber des Kreisfeuerwehrverbands Passau ausgehändigt, Alois Holzhammer das Ehrenkreuz in Silber des Bezirksfeuerwehrverbands und Kurt Eglseder das Ehrenkreuz in Silber des Landesfeuerwehrverbands.

Es sei heute nicht mehr selbstverständlich, freiwillig Dienst zu leisten in der Freizeit, betonte Ascher. Doch es sei immer wieder ein gutes Gefühl nach Einsätzen, „weil wir Menschen in Notlagen helfen konnten“. Die jeweiligen Kommandanten stellten vor der Verleihung der Ehrenkreuze die Ausgezeichneten vor. Dabei wiederholten sich immer wieder Aussagen wie: „Er ist ein Feuerwehrmann, auf den wir uns zu hundert Prozent verlassen können“ oder „bei ihm gibt es nie ein Nein“.

DIE GEEHRTEN

Feuerwehr Fürstenzell: Edi Murmann und Mario Weiß (beide 25 aktive Dienstjahre), Josef Allmannsberger, Christian Gerhartinger und Franz Loher (alle 40 aktive Dienstjahre).
Feuerwehr Ausham: Johann Brummer, David Hanuss, Andreas Schneidhuber und Franz Butzenberger (25 Jahre), Georg Sonnleitner (40 Jahre).
Feuerwehr Jägerwirth: Andreas Bogner, Sigrid Gotzler, Bettina Huber, Christian Leitl und Johann Spieleder (25 Jahre), Werner Danninger, Johann Gabriel und Alfons Sonnleitner (40 Jahre).
Feuerwehr Rehschaln: Silke Strohmaier und Florian Wenzl (25 Jahre), Josef Allmannsberger und Alois Jodlbauer (40 Jahre).
Feuerwehr Kleingern: Florian Gottinger und Jürgen Spieleder (25 Jahre), Gerhard Gruber, Reinhold Gruber und Josef Kapsner (40 Jahre).
Feuerwehr Voglarn: Christian Ebner, Bernhard Greiler, Florian Hager, Josef Krautloher, Thomas Sonnleitner, Hans Stadler, Thomas Zöls, Franz Silbereisen und Ludwig Schacherbauer (25 Jahre), Johann Asen, Bernhard Hain, Anton Maroth, Alois Sterner, Adolf Zöls, Josef Voggenreiter und Alois Wimmer (40 Jahre).

PNP, Bernhard Brunner