35 Feuerwehrnachwuchskräfte des KBI-Bereichs Passau Land West bestreiten modulare Truppausbildung Basismodul
04.04.2023 | Stand 03.04.2023, 21:31 Uhr
Von Markus Lindmeier
Engertsham. Die Jugend ist an der Feuerwehrarbeit interessiert und bereit, für den Dienst am Nächsten einzutreten. Dies unterstrich die gute Beteiligung an der modularen Truppausbildung Basismodul, die für den KBI Bereich Passau Land West in Engertsham durchgeführt wurde und an der 35 Feuerwehrnachwuchskräfte der Wehren Ausham, Aldersbach, Albersdorf, Vornbach, Engertsham, Fürstenzell, Ledering, Neuburg, Voglarn, Bad Höhenstadt und Neuhaus teilnahmen.
Wie im Jahr zuvor wurde ein Teil der Vorbereitung in Form eines Online-Lehrgangs durchgeführt, sodass die restlichen Stunden an zwei und nicht wie früher an drei Samstagen absolviert wurden. Die Lehrgangsleitung lag in den Händen von Kreisbrandmeister Markus Stöckl.
Theorie online, Praxis vor Ort
Bei seiner Arbeit wurde er von Kameraden der FF Engertsham sowie von Uwe Vogl, (Kommandant FF Neukirchen/Inn), Michael Oswald (stv. Kommandant der FF Walchsing), Martin Wimmer (Kommandant FF Mittich), Veronika Schurm (von der Psychosozialen Notfallversorgung für Feuerwehr-Einsatzkräfte) und Kreisbrandinspektor Hans Walch unterstützt.
Nachdem im Online-Lehrgang und bei den jeweiligen Wehren in der Praxis schon Fahrzeugkunde, (spezielle) persönliche Schutzausrüstung, Löschgeräte, Schläuche und Armaturen, Rettungsgeräte, Knoten und Stiche, Beleuchtungs- und Warngeräte, Löschwasserversorgung, Einheiten im Löscheinsatz und die Gruppe im Hilfeleistungseinsatz behandelt wurden, sprachen zunächst KBI Hans Walch und KBM Markus Stöckl die Ziele der Ausbildung an und informierten über die Lehrgangsorganisation. Den Einstieg in die theoretische Ausbildung bildeten die Rechte und Pflichten eines Feuerwehrdienstleistenden sowie die Rechtsgrundlagen und Organisation der Feuerwehr. Weiter beinhaltete die Ausbildung das Thema Brennen und Löschen. Ausführlich behandelt wurde der Umgang mit gefährlichen Stoffen und Gütern. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Gefahren an der Einsatzstelle und die erforderlichen Schutzmaßnahmen gelegt, die jeder Aktive für seine Person treffen muss – denn im Ernstfall steht der Selbstschutz an oberster Stelle, unüberlegtes Handeln hätte unter Umständen fatale Folgen. Weiter ging es um die Rettung von Personen und den Umgang mit Rettungsgeräten.
Der praktische Unterricht erstreckte sich auch auf die Fahrzeugkunde, wobei für diesen Zweck neben dem Löschgruppenfahrzeug HLF 20 der FF Engertsham auch die Nachbarfeuerwehren Neuburg (LF10), Rehschaln (MLF), Voglarn (TSF) und Neukirchen (TLF 3000) Einsatzfahrzeuge zur Verfügung stellten.
Der Mitticher Kommandant Martin Wimmer sprach am zweiten Tag das Verhalten bei Gefahr an. Die Gefahren der Einsatzstelle, die Hygiene im Einsatz, die ABC-Gefahrstoffe, die Absicherung des fließenden Verkehrs waren hier Gegenstand der Schulung. Hier wurden die Ausbilder durch die Führungskräfte der FF Engertsham unterstützt. Bestens bewährt hat sich auch das Thema „Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte“. Veronika Schurm hatte sich mit diesem noch neuen aber doch sehr wichtigen Thema unter der Überschrift „Hilfe, wenn die Seele brennt“ befasst.
„Bei den vielfältigen Aufgaben, die auf die Feuerwehren zukommen, ist es notwendig, sich ein fundiertes Grundwissen anzueignen“, erklärte KBM Stöckl. Diese Ausbildung sei die Basis für eine Weiterbildung und weiterführende Lehrgänge. Die modulare Truppausbildung gliedert sich in drei Teile. So wurde mit dem Basismodul der Grundstein für die Feuerwehrarbeit gelegt. Der Ausbildungsleiter und Kreisbrandmeister unterstrich den Stellenwert der Ausbildung am Standort, die einerseits die Kommandanten der einzelnen Wehren entlaste, andererseits geringe Kosten für die Kommunen darstellten. „Mit der Grundausbildung habt ihr euch das Wissen angeeignet, um in den jeweiligen Wehren tätig zu werden und Menschen helfen zu können“, sagte Stöckl. „Schnelle und fachgerechte Hilfe wird von uns erwartet.“
Wichtig sei aber auch, dass die ausgebildeten Nachwuchskräfte ihrer Feuerwehr treu bleiben, ergänzte er, dankte allen Lehrherren und sprach auch die Kameradschaft bei den Feuerwehren an: Ein Begriff, wie er sagte, der in keiner Dienstvorschrift und keinem Merkblatt vorkommt, „aber dennoch die wichtigste Grundlage für eine gut funktionierende Feuerwehr darstellt“.
KBI Hans Walch unterstrich ebenfalls die Notwendigkeit und Bedeutung dieser modularen Truppausbildung. „Ein Menschenleben zu retten verursacht ein unbeschreibliches Glücksgefühl“, sagte er und wies auf weiterführende Standortlehrgänge und Schulungen hin, wobei er den Appell an die jungen Kräfte richtete, dass sie weiterhin die Übungen und Ausbildungsveranstaltungen besuchen möchten.
Im Rahmen der Standortausbildung fand bei der Feuerwehr Engertsham innerhalb der modularen Truppausbildung der Lehrgang Basismodul statt. Insgesamt waren es 35 Teilnehmer aus elf Feuerwehren, die hier den ersten Teil der „FeuerwehrGrundausbildung“ machten. Sehr vielfältig und umfangreich ist heute das Einsatzspektrum bei der Feuerwehr. Dieser Tatsache wurde auch beim Lehrgang entsprechend Rechnung getragen.
Ohne Engagementgeht es nicht
Fürstenzells Bürgermeister Manfred Hammer bekräftigte dies ebenfalls, da die kommunale Pflichtaufgabe nur mit großem freiwilligem Engagement erfüllt werden könne. Die Kommunen geben viel Geld für Fahrzeuge und Geräte aus – das wäre aber alles nichts wert, wenn es nicht Leute gäbe, die hier tatkräftig zupacken. Nach den durchgeführten Ausbildungssamstagen konnten die Feuerwehrnachwuchskräfte aus der Hand von Kreisbrandinspektor Hans Walch, Kreisbrandmeister, Lehrgangsleiter Markus Stöckl und Bürgermeister Manfred Hammer als Lohn ihre Lehrgangsbestätigung bzw. ihr Dienstbuch mit dem Eintrag über die erfolgreiche Lehrgangsteilnahme in Empfang nehmen.
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